1987 markierte einen bedeutenden Wendepunkt. In diesem Jahr entschied das Bundesverfassungsgericht, dass standesrechtliche Überlegungen als Entscheidungsgrundlage für das anwaltliche Berufsrecht nicht länger zulässig seien.
Diese Entscheidung leitete einen umfassenden Liberalisierungsprozess ein, der bis heute andauert und die Art und Weise, wie Anwälte ihre Dienstleistungen anbieten und präsentieren, grundlegend verändert hat. Der Liberalisierungsprozess ist dynamisch und seine zukünftige Entwicklung ist kaum absehbar.
Heute stehst Du vor der Herausforderung, aktiv an der Gestaltung der Außendarstellung Deines Berufsstandes mitzuwirken. Du musst im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben entscheiden, wie anwaltliche Werbung künftig aussehen soll.
Dieser Prozess erfordert eine sorgfältige Abwägung zwischen den berufsethischen Anforderungen und den Möglichkeiten moderner Marketingstrategien. Du bist gefordert, ein Gleichgewicht zu finden, das sowohl die Integrität des Berufsstandes wahrt als auch den Anforderungen einer zunehmend wettbewerbsorientierten und digitalen Welt gerecht wird.